Marken-Experte
Dr. Hans Peter Danuser von Platen ist in Graubünden aufgewachsen, machte in St. Gallen seinen lic.oec. HSG und promovierte an der Universität Zürich zum Thema „Berufsbild und Ausbildung der Airhostess“. Dann arbeite er im Produkt Management von Nestlé Schweiz (Nescafé) und war etwa 15 Jahre lang Kompanie- und Bataillons-Kommandant der Schweizer Armee. Von 1978 bis 2008 wirkte er als Kurdirektor / CEO in St. Moritz. Dabei baute er St. Moritz zu einer straken globalen Marke auf und realisierte erfolgreiche Innovationen: erster geschützter Ortsname der Welt, Polo auf Schnee, Heidiland etc. Seit 2008 eigene Beratungsfirma danuservonplaten.com und Repräsentanz Deutsche Bank in St. Moritz (bis 2012). Seit 2010 Lehrauftrag der ETH Zürich für Marken-Management (MAS ETH MTEC).
Präsentationstitel
Identität und Markenstrategie im Tourismus
Abstrakt
Seit gut 40 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit starken Marken: Swiss Army, Nestlé/Nescafé, St. Moritz, Deutsche Bank, HSG und ETH. Diese Marken stehen für ganz verschieden Leistungen in ganz verschieden Gesellschaft- und Wirtschaftsbereichen. Aber alle funktionieren nach den gleichen Grundsätzen und Gesetzmässigkeiten: Alle haben den Zweck und Auftrag, Vertrauen zu gewinnen. Jede Marke ist ein Versprechen, und wenn sie dieses über längere Zeit erfüllt, schafft sie „öffentliches Vertrauen“ (Hans Domizlaff, 1939). Dieses wirkt gegen aussen (Image, Reputation), UND innen (Identität). Vertrauen schafft Sicherheit und Sinn.
Interbrand spricht von sechs externen, image-prägenden und vier internen, identitäts-relevanten Faktoren einer starken Marke: die Klarheit über die Inhalte, für die sie steht; das Kommittment aller Betroffenen, die die Marke nicht nur deklamieren, sondern leben sollten; ihre Anpassungsfähigkeit an neue Markbedürfnisse (Reponsiveness); und ihren Schutz. Wie das im Tourismus spielt, zeigt das Beispiel St. Moritz. Der Ort hat 1930 als erste Feriendestination eine professionelle Markenstrategie eingeführt und seither konsequent umgesetzt – mit allem, was dazu gehört: Name (Markenkern), Symbol und Slogan. 1985 war „St. Moritz“ der erste Ortsname der Welt, der per se als Marke geschützt wurde. Seither ist das komplette St. Moritz Signet in mehr als 50 Ländern für mehrere Warenklassen registriert. Dies alles hat die Marke und die Identität der Markenträger substanziell gestärkt.